Vom Landkind zur botanischen Illustratorin – Seminarleiterin – Autorin
Soweit ich zurück denken kann, haben Pflanzen, Blumen und Bäume meine Kindheit begleitet. Als Tochter eines Schmiedes in einem kleinen Dorf hatte ich das Glück, zwischen Bauernhäusern, Streuobst- und Blumenwiesen aufwachsen zu dürfen. Es war eine glückliche Kindheit. Wenngleich ohne Fernseher, ohne viel Spielzeug und ohne dem heute üblichen Komfort, verfügten wir Dorfkinder über viel Freiheit. Wir hatten reichlich Fantasie. Langeweile kannte ich nicht. War ich nicht draußen in der Natur oder der Schmiedewerkstatt meines Vater, zeichnete und malte ich sehr gerne. Der kleine Garten rund ums Haus beherbergte nicht allein das in der Nachkriegszeit zum Überleben wichtige Gemüse, sondern auch eine Fülle an verschiedensten Blumen in verschwenderischer Pracht. Es gibt nicht viele Fotos aus meiner Kindheit, doch fast alle zeigen mich mit Blumen in der Hand.
Die Symbiose von Pflanzenliebe und der Liebe zum Zeichnen und Malen spiegelt sich auch in meiner Kunst wider. Als Jugendliche probierte ich verschiedenste Techniken aus, bis mich ca. 1970 die Kunst des botanischen Aquarells nachhaltig begeisterte. Einer Kunstform, die mich fortan nie mehr los ließ. Fasziniert begann ich, mich in diesem Genre als Autodidakt zu perfektionieren. Als technische Zeichnerin an genaues arbeiten gewohnt, beeindrucken mich vor allem die naturalistischen Pflanzenabbildungen der alten Meister wie Albrecht Dürer, M.M. Daffinger, die Brüder Bauer, Maria Sibylla Merian und viele andere ungemein. Leider hat diese Kunstform nach der Erfindung des Fotoapparates hierzulande in der zeitgenössischen Kunstszene an Bedeutung verloren. Es handelt sich um eine leise Kunst, die Konzentration, akribische Genauigkeit und das sich Einlassen auf die Einzigartigkeit des Motivs erfordert. Nicht der Künstler verwirklicht sich, sondern das dargestellte Pflanzenporträt soll in seinem unverwechselbaren Charakter dargestellt werden.
Arbeiten von mir befinden sich in Landesmuseen, auf Kalendern, Billetts, Lehrpfaden, Naturschutzplakaten, in naturwissenschaftlichen Publikationen und – über ALLE Kontinente verstreut – in Privatbesitz. 2011 wurde mir für das Engagement um die botanische Kunst vom damaligen LH Dr. Erwin Pröll die „Goldene Medaille des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland NÖ“ verliehen. 2015 waren 30 meiner botanischen Pflanzenmotive in der NÖ. Landesausstellung „Ötscherreich – die Alpen und wir“ als Leihgabe ausgestellt.
Es freut mich, mir in diesem Genre sowohl national als auch international große Anerkennung gefunden zu haben. Neben meinen Pflanzenporträts fertige ich fallweise auch auch exakte Tier-Aquarelle an oder gestalte mit feiner Feder diverse Tuschezeichnungen.
Botanische Malseminare:
Seit 2001 gebe ich mehrmals jährlich – zeitgenössisch vermutlich als erste in Österreich – mein selbst erarbeitetes Wissen um diese Kunst in Malseminaren weiter. Ich freue mich, über viele gelungene Werke meiner Seminar-Teilnehmerinnen und bin bemüht, deren Werke in gemeinsamen Ausstellungen zu präsentieren. 2017 wurde der Verein „Wiener Schule der botanischen Illustration“ (bei dem ich ebenfalls Mitglied wurde) gegründet. Ich hoffe, dass diese faszinierende Kunst dadurch vermehrt wieder aus dem Dornröschenschlaf geholt wird und zunehmend den ihr gebührenden Stellenwert bekommt.
Bücher:
„Begegnungen am Wegesrand“
Das erste Buch mit 190 Seiten ist 2008 im Freya Verlag erschienen und ist vergriffen und nur noch gebraucht erhältlich.
(Ebenso wie auch diverse privat gestaltete Broschüren und Fotohefte)
„Botanische Erzählungen“ und die feine Kunst der Pflanzendarstellung hat 240 Seiten und ist 2018 im Verlag der Provinz erschienen.